Belfast
Unsere Fotoreise Irland Norden begann fotografisch in Belfast. Dort wurden wir mit zwei geschichtsträchtigen Begebenheiten konfrontiert: Der Untergang der Titanic, die in Belfast gebaut wurde, und dem immer noch schwelenden Konflikt der irischen katholischen Minderheit mit den Britischen Protestanten. Die Geschichte der Titanic wird in dem 2012 eröffneten Museum dargestellt. Dieses architektonisch interessante Gebäude liefert die vielfältigsten Motive und ist somit gleichzeitig eine herausfordernde Aufgabe der Architekturfotografie. Anschließend suchten wir das Gebiet um die Shankill Road (protestantisch) und Falls Road (katholisch) auf. In der Shankill Road dominierte unverkennbar patriotisch ausgerichtet die britische Fahne. Politische Aussagen werden genau wie in der Falls Road in den vielfältigen Murals (Wandgemälde) dargestellt. Der Konflikt ist noch förmlich greifbar. Bedrückend wirken die hohen Mauern mit Stacheldraht und die massiven Eisentore, die die beiden Bereiche voneinander trennen. Die Bilder werden dann umso aussagekräftiger je mehr derartige Aspekte über die emotionale Ebene vermittelt werden.
County Antrim
Ein langer Tag mit dem Schwerpunkt Landschaftsfotografie folgte. Die Erfahrung hat uns gelehrt, man muss bei den Dark Hedges - eine wunderschöne Buchenallee mit ineinander verwachsenen Kronen - sehr früh sein, denn als beliebtes touristisches Ziel ist die Allee sehr schnell mit Menschen übervölkert. Wir schafften es in diesem Jahr menschenleer und konnten in Ruhe unsere Einstellungen und Perspektiven wählen. Andere kamen, wir fuhren weiter an die Küste bei Ballycastle. Wasser, Wellen und Felsen laden förmlich zu Langzeitbelichtungen ein, aber mit dem zweiten Blick und der genügenden Zeit fanden wir auch viele interessante Details, die gekonnt umzusetzen waren.
Ein neues Ziel - Murlough Bay - ganz in der Nähe entpuppt sich anschließend als lohnenswert und ergiebig. Zum Abend standen noch Carrick-e-rede mit der Hängebrücke und der Giants Causeway mit seinen tausenden Basaltsäulen zum Sonnenuntergang auf dem Programm. Der Tag war lang, aber mit seinen landschaftlich so unterschiedlichen Motiven einfach nur gut.
County Donegal
Nachdem am Tag zuvor eine Hotelwechsel nach Letterkenny (wieder zurück in der Republik Irland) mit einem Fotostopp in (London)-Derry und einem Rundgang auf der sehenswerten Stadtmauer anstand, war nun ein schöner Teilabschnitt des Wild Atlantik Way unser Ziel. Slieve League mit seinen eindrucksvollen über 600 m hohen Klippen zeigte sich in voller Pracht, ohne in Wolken eingehüllt zu sein - eine gute Möglichkeit, u.a. das Erstellen von Panoramen zu üben. Reichlich Motive standen uns zur Verfügung, und immer wieder spannend festzustellen, was sich alleine dadurch erschließt, wenn man an Höhe gewinnt. Bei bestem Sommerwetter genossen wir noch den atemberaubenden Blick über den Atlantik bei Glencolumbkille Richtung Glen Head. Den Tagesabschluss bildete der Abstecher zum Assaranca Waterfall - 2016 wärmsten empfohlen von einer Deutschen, die mit ihrem Verkaufswagen auf dem Glengesh Pass steht. Da können wir nur sagen: „Danke dafür, es hat sich gelohnt.“ Und wieder geht’s mit vollen Speicherkarten zurück ins Hotel.
Fanad Head
Wir erleben es auf jeder Reise wieder - man wird immer belohnt! Die Wettervorhersage spricht von reichlich Regen mit einigen Lücken. Und genau diese Regenpausen haben wir bei dem meistfotografierten Leuchtturm Irlands Fanad Head für unsere Fotografie nutzen können. Fanad Head steht mit „erhobenem Haupt“ auf einer Klippe, lässt sich wunderbar freistellen und auch als Schwarz-Weiß-Motiv umsetzen.
Der einsetzende Regen passt bestens zur anstehenden Bildbearbeitung und einer sich anschließenden Bildbesprechung. Alle sind zwar an der gleichen Stelle gewesen, und doch sind die Bilder so speziell und unterschiedlich. So gewinnt jeder neue Ideen für seinen weiteren fotografischen Weg. Bildbesprechungen sind ein bei Freiraum-Reisen nicht wegzudenkender und von den Teilnehmern geschätzter Programmpunkt.
Dublin
Diese schöne Reise endete wieder in Dublin und wurde mit einem abendlichen Rundgang durch Temple Bar und natürlich auch mit einem Besuch der Temple Bar (ein Guinness bei Live-Musik) abgeschlossen. Doch der Fotoapparat blieb nicht im Hotel, denn gerade beim Übergang vom Tag zur Nacht, wenn die Lichter angehen, macht es Spaß das verfügbare Licht für die Available Light Fotografie zu nutzen.
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