blogblogblogblog
blog
Freitag, 04 Juli 2014 15:08

4.7.2014 - Erkundungstour zum Haifoss

Geschrieben von 
Nach den beiden schönen und fotografisch intensiven Fotoreisen vom 7. Juni - 3. Juli bleibe ich nun ein paar Tage auf Island und werde einige neue Sehenswürdigkeiten entdecken und bekannte bei verschiedenen Lichtstimmungen fotografieren. Ich habe mir meine Basis in Laugarvatn eingerichtet und bin gestern von Reykjavik durch das Hengill Vulkangebierge auf der Route 435 hierhergekommen.

Nach der Ankunft prüfe ich die Wettervorhersage der möglichen Fotoziele und stelle fest, dass die Gegend im Hochland beim Haifoss zum Sonnenaufgang bis zu 30 min. Sonnenschein haben soll. Daher gehe ich früh ins Bett und stelle den Wecker auf 23:30. Kurze Zeit später bin ich mit dem Jeep auf der 1:30 h Tour ins Hochland. Hinter der Abzweigung zum Hjalparfoss verlasse ich die asphaltierte Strasse (32) und biege auf eine steinige, unebene Schotteriste ab. Nach der Durchquerung einer Wasserfurt und fünf Kilometer schlechter Piste erreiche ich die Abzweigung zum kleinen Parkplatz oberhalb des Wasserfalls.

mapisland2014ext140704

Ich kann den Parkplatz nur erreichen nachdem ich einen mitten auf dem Weg abgestellten Touristen-Mietwagen neben der Strasse umfahre. Ich mache mich gleich auf den Weg zur Abbruchkante der Schlucht um mögliche Fotolocations zu finden und da beginnt es stark  zu regnen .... was für eine Enttäuschung!! Auf dem Weg zum Auto kommen wir drei Jugendliche aus Deutschland mit Bierdosen in der Hand entgegen, die ich wohl beim Schlafen im abgestellten Auto geweckt hatte. Die Einladung zum Bier lehne ich dankend ab und ziehe mich ins trockene Auto zurück, wo ich auf den Sonnenaufgang um 03:01 Uhr warte.

Kurz vor Sonnenaufgang wird der Wind stärker und die Regenwolken werden weggeweht. Zur Dämmerung beginnen die Wolken über dem Wasserfall in rot und rosa zu leuchten. Was für eine tolle Belohnung für diesen ganzen Aufwand. Warm und dick eingepackt packe ich die Ausrüstung und beginne zu Fotografieren. Die Winde mit Böen bis zu 80 km/h machen ein Einsatz von Stativ und Graufilter unmöglich. Selbst das Arbeiten am Rande der über 100m tiefen Abbruchkante ist extrem schwierig.

Der Wasserfall Háifoss liegt in der Nähe der Hekla in Island. Der Fluss Fossá í Þjórsárdal, ein Nebenfluss der Þjórsá, stürzt hier über eine steile Stufe von 122 m in die Tiefe. Es handelt sich nach dem Morsárfoss und Glymur um den dritthöchsten Wasserfall Islands.

Als die Sonne über die Berge kommt beginnt die Landschaft in goldenen Lichttönen zu leuchten. Ich entschliesse mich zu warten bis das Licht auch in den Canyon mit dem Wasserfall fällt .... doch bevor dies passiert beginnt die Sonne wieder mit einer riesigen dunkelgrauen Wolke zu kämpfen. So beschliesse ich gegen 05:00 Uhr ins Hotel zu fahren.
Unterwegs besuche ich noch die Ausgrabungen des Winkgerhofes Stöng und der Nachbau Þjóðveldisbær auf der anderen Talseite.

Stöng sind die ausgegrabenen Fundamente eines wikingerzeitlichen isländischen Gehöfts. Der im Þjórsárdalur gelegene Hof mit Langhaus wurde vermutlich im Jahr 1104 bei einem Ausbruch des Vulkans Hekla unter Asche begraben.

1939 wurden die Überreste des Langhauses sowie einer Schmiede und eines Kuhstalls freigelegt. Die steinernen Fundamente des Hauses wurden zum Schutz gegen Wind und Wetter 1957 überdacht und können besichtigt werden. Weitere Ausgrabungen in den Jahren 1992-1993 brachten eine Kirche ans Tageslicht, die aus derselben Zeit stammt wie das Langhaus. Etwa 5 km südwestlich des Ausgrabungsorts wurde eine Rekonstruktion des Hofes und der Kirche von Stöng errichtet, das Freilichtmuseum Þjóðveldisbær. (Koordinaten: 64° 9′ 5″ N, 19° 45′ 3″ W)

blogislanderkund20140704-001

Þjóðveldisbær ist der Nachbau des wikingerzeitlichen isländischen Hofes Stöng, der bei einem Ausbruch des Vulkans Hekla im Jahr 1104 unter Asche begraben wurde.

Die Rekonstruktion besteht originalgetreu aus drei Gebäuden – darunter ein Langhaus – und wurde 1974 begonnen, anlässlich des 1100-jährigen Jubiläums der Besiedlung Islands. Das Anwesen liegt an der Straße 32, dem Þjórsárdalsvegur (Koordinaten: 64° 7′ 16″ N, 19° 49′ 45″ W)
Gegen 07:30 Uhr erreiche ich sehr erschöpft aber zufrieden das Hotel. Nach dem Frühstück wird erst mal wieder geschlafen. Nach 5 Stunden Schlaf wache ich auf und mache nun weitere Pläne für die kommenden Tage.



© 2007-2016 Copyright - Freiraum Fotografie GmbH & Co KG - Freiraum Fotografie Schweiz GmbH - Fotoreisen & Fotoworkshops